Verwendeter Prompt Zwei Freunde im Teenager-Alter stehen nebeneinander und betrachten an einem historischen Erinnerungsort eine Museumstafel. Im Hintergrund ist eine historische Ruine zu sehen. Beide Teenager stehen dabei mit ihren Rücken zum Beobachter. Einer von beiden ist körperlich eingeschränkt und sitzt in einem Rollstuhl. Der andere steht neben ihm und sie haben beide ihren Arm um den anderen gelegt. Erstelle das Bild bitte im Format 2560 x 1440 Pixel.

#HistoJob am 8. Juli: Geschichte, barrierefrei?

Viel Papier, wenig barrierefrei

Seit Jah­ren häu­fen sich die Kon­ven­tio­nen, Geset­ze und Richt­li­ni­en, die Men­schen mit kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Ein­schrän­kun­gen eine gesell­schaft­li­che Teil­ha­be ohne Hür­den sichern sol­len. Fort­schrit­te blei­ben, so bemän­geln Ver­bän­de schon seit Jah­ren für Deutsch­land, bes­ten­falls stockend.

Zum 28. Juni tritt nun weit­ge­hend unbe­merkt und geräusch­los das BFSG auch für Unter­neh­men in Kraft. Es ver­pflich­tet Anbie­ter im Online-Han­del, von Hard- und Soft­ware, aber auch im Per­so­nen­ver­kehr und Bank­we­sen zu bar­rie­re­frei­en Pro­duk­ten und Dienst­leis­tun­gen. Was hat das mit dem Tätig­keits­feld Geschich­te zu tun, fragt ihr? Nun, schon seit 2021 gilt das Gesetz für öffent­li­che Stel­len. Sie sind also längst zur bar­rie­re­frei­en Gestal­tung ihrer Web­sei­ten, Doku­men­te und mobi­len Anwen­dun­gen ver­pflich­tet. In vie­len Berei­chen des öffent­li­chen Lebens aber sieht die Rea­li­tät kei­nes­wegs bar­rie­re­frei aus.

Davon betrof­fen sind Muse­en oder Gedenk­or­te, die Web­sei­ten oder Wer­be­ma­te­ri­al bereit­stel­len. Uni­ver­si­tä­ten müss­ten ver­läss­lich bar­rie­re­frei­es Stu­di­um und und Archi­ve die Recher­che ermög­li­chen. Mit dem Juni 2025 betrifft dies nun auch eine gro­ße Zahl von Unter­neh­men im Markt für his­to­ri­sche Ange­bo­te. Bei­spie­le dafür wären zahl­reich: etwa Online-Shops oder das Ticke­ting bei wirt­schaft­li­chen Betrie­ben wie pri­va­ten Muse­en, Lan­des­be­trie­be für Schloss­parks oder gemein­nüt­zi­ge GmbHs. 

Barrierefrei leben und mitbestimmen

Ein bar­rie­re­frei­es und inklu­die­ren­des Leben zu ermög­li­chen, soll­te heut­zu­ta­ge eigent­lich eine Selbst­ver­ständ­lich­keit für eine so wohl­ha­ben­de Gesell­schaft wie die deut­sche sein. Die Bar­rie­ren lie­gen jedoch nicht nur im Online-Han­del, am Muse­ums­be­such oder beim Behör­den­gang. Man­geln­de his­to­risch-poli­ti­sche Bil­dung und Demo­kra­tie­bil­dung raubt ein­ge­schränk­ten Men­schen wesent­li­che Zugän­ge zu einer ech­ten demo­kra­ti­schen Par­ti­zi­pa­ti­on. His­to­ri­sche Ori­en­tie­rung und die Kennt­nis von demo­kra­ti­schen Insti­tu­tio­nen und Pro­zes­sen sind Vor­aus­set­zung, um sinn­voll bei Wah­len die eige­nen Inter­es­sen wahr­neh­men zu können.

För­der­schu­len bei­spiels­wei­se bie­ten oft nur sehr ober­fläch­li­che Zugän­ge zu his­to­ri­scher oder demo­kra­ti­scher Bil­dung wegen der stark ein­ge­schränk­ten Lehr­plä­ne. Vie­len Muse­en oder Gedenk­or­ten feh­len Tex­te in ein­fa­cher Spra­che, tran­skri­bier­te Ton­zeug­nis­se oder Audio­be­schrei­bun­gen für Bil­der und Expo­na­te. Häu­fig bei­ßen sich Screen­rea­der an Ange­bo­ten der Lan­des­zen­tra­len für poli­ti­sche Bil­dung ihre Zäh­ne aus. Bei Insta­gram ver­birgt sich die Opti­on, um Alter­na­tiv-Tex­te für Bil­der zu erstel­len, ungüns­tig hin­ter meh­re­ren Menüebenen.

Und die­se Bei­spie­le bewe­gen sich ledig­lich auf der Ebe­ne einer Nut­zung vor­han­de­ner Ange­bo­te. Was aber, wenn Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen unter die­sen Bedin­gun­gen selbst ihre Per­spek­ti­ven aus der und auf die Geschich­te erzäh­len und einer Öffent­lich­keit ver­füg­bar machen wol­len. Ein span­nen­des Bei­spiel bie­tet etwa das Pro­jekt Erinnerungs‑D.i.N.G, das die Stif­tung Erin­ne­rung Ver­ant­wor­tung Zukunft (EVZ) för­dert. Dort beschäf­ti­gen sie sich bei­spiels­wei­se damit, was zwei sehr unter­schied­li­che deut­sche Dik­ta­tu­ren unter behin­der­ten Men­schen ange­rich­tet haben – und wel­che Lek­tio­nen für die Bun­des­re­pu­blik dar­aus zu zie­hen sind.

Inklusive Aufarbeitung der SED-Diktatur

Was bedeu­tet also eine inklu­si­ve his­to­risch-poli­ti­sche Bil­dung mit mög­lichst bar­rie­re­frei­en Ange­bo­ten für die Tätig­keit von Dr. Chris­ti­ne Schoen­ma­kers, die uns in der Rei­he #his­to­job am 8. Juli besucht. Dass sie bei der Bun­des­stif­tung Auf­ar­bei­tung der SED-Dik­ta­tur als Refe­ren­tin für inklu­si­ve und inter­kul­tu­rel­le Bil­dung arbei­tet, zeigt bereits, dass auch die Stif­tung hier einen Bedarf erkannt hat. Wie die­ser Bedarf inhalt­lich und metho­disch aus ihrer Sicht aus­sieht, und wie ihr Blick mit ihren beruf­li­chen Sta­tio­nen und Publi­ka­tio­nen seit ihrem Stu­di­um in Jena zusam­men­hängt, erläu­tert sie uns im direk­ten Austausch.

Damit tan­gie­ren wir The­men wie den Umgang mit Behin­de­run­gen in der DDR-Geschich­te und in der Bun­des­re­pu­blik und fra­gen nach Bezü­gen zur heu­ti­gen Gesell­schaft. Wie ist es für ein­ge­schränk­te Men­schen, ihre Geschich­te erin­ne­rungs­kul­tu­rell auf­zu­ar­bei­ten? Wie lässt sich unter­stüt­zen, dass sie vom Kon­su­mie­ren von Geschich­te gera­de hier zum Pro­du­zie­ren und Prä­sen­tie­ren gelan­gen? Wo kön­nen auch nicht-ein­ge­schränk­te Men­schen anset­zen, um etwas zu ändern – und hilft es auch ihnen beim Ver­ste­hen der Ver­gan­gen­heit? Wir freu­en uns zu hören, was Chris­ti­ne Schoen­ma­kers mit ihrer Tätig­keit erreicht, und ob viel­leicht auch für sie offe­ne Fra­gen und Wün­sche bestehen.

Kommt vorbei! #histojob – für alle Interessierten

Die Rei­he #his­to­job beleuch­tet aktu­el­le The­men und Tätig­keits­fel­der für Historiker:innen. Dabei besu­chen uns Gäs­te und berich­ten von ihrer aktu­el­len Tätig­keit – und ihrem Wer­de­gang dort­hin. Mel­det euch an und wir schi­cken euch den Link zur Ver­an­stal­tung zu. Sagt es ger­ne weiter!

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Das Bei­trags­bild wur­de gene­riert mit Chatopenai.d DallE3 durch Nico.
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